Anschlussfinanzierung: Wann lohnt sie sich und welche Optionen gibt es?
Die Bedeutung der Anschlussfinanzierung für Immobilienbesitzer
Wer eine Baufinanzierung abgeschlossen hat, muss sich früher oder später mit dem Thema Anschlussfinanzierung befassen. Doch wann lohnt sich eine Anschlussfinanzierung, wann muss die Bank sie anbieten, und welche Optionen gibt es? In diesem Ratgeber klären wir die wichtigsten Fragen, geben Tipps zur optimalen Vorbereitung und zeigen, worauf bei den Zinsen und der Wahl der Bank zu achten ist.

[fs-toc-h2]1. Was ist eine Anschlussfinanzierung?
Eine Anschlussfinanzierung ist eine neue Finanzierung, die nach Ablauf der Zinsbindung eines bestehenden Baukredits erforderlich wird. Da viele Baufinanzierungen mit einer Zinsbindung von 10 bis 15 Jahren abgeschlossen werden, bleibt nach dieser Zeit meist eine Restschuld, die weiter finanziert werden muss.
Arten der Anschlussfinanzierung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Anschlussfinanzierung:
- Prolongation: Die bestehende Bank bietet eine Vertragsverlängerung mit neuen Zinsen an.
- Umschuldung: Wechsel zu einer anderen Bank mit besseren Konditionen.
- Forward-Darlehen: Frühzeitige Sicherung aktueller Zinsen für eine Anschlussfinanzierung in der Zukunft.
Hinweis: Eine frühzeitige Planung kann erhebliche Zinskosten sparen, insbesondere wenn sich das Zinsniveau ändert.
[fs-toc-h2]2. Wann sollte man sich um die Anschlussfinanzierung kümmern?
Experten empfehlen, sich spätestens 12 bis 24 Monate vor Ablauf der Zinsbindung mit der Anschlussfinanzierung zu befassen. Dies ermöglicht den Vergleich verschiedener Anbieter und Konditionen.
Vorteile einer frühzeitigen Planung
- Bessere Zinsangebote: Durch rechtzeitigen Vergleich lassen sich günstigere Konditionen finden.
- Mehr Verhandlungsspielraum: Banken reagieren auf Konkurrenzangebote oft mit besseren Offerten.
- Kein Zeitdruck: So vermeiden Kreditnehmer kurzfristige, unvorteilhafte Entscheidungen.
[fs-toc-h2]3. Wann muss die Bank eine Anschlussfinanzierung anbieten?
Die Bank ist nicht verpflichtet, eine Anschlussfinanzierung anzubieten. Allerdings unterbreiten die meisten Banken kurz vor Ablauf der Zinsbindung ein Prolongationsangebot. Dieses ist jedoch nicht immer die günstigste Option, weshalb sich ein Vergleich verschiedener Banken lohnt.
Wichtig: Kreditnehmer haben das Recht, eine andere Bank für die Anschlussfinanzierung zu wählen. Eine Umschuldung kann sich finanziell lohnen, auch wenn eine neue Bank eventuell eine erneute Bonitätsprüfung durchführt.
[fs-toc-h2]4. Wie findet man die beste Anschlussfinanzierung?
1. Zinsen vergleichen
Die aktuellen Zinsen für Anschlussfinanzierungen können je nach Anbieter stark variieren. Folgende Faktoren beeinflussen die Zinshöhe:
- Aktuelles Marktzinsniveau
- Bonität des Kreditnehmers
- Restschuld und Laufzeit der neuen Finanzierung
2. Anschlussfinanzierung-Rechner nutzen
Mit einem Anschlussfinanzierung-Rechner lassen sich verschiedene Szenarien durchspielen. Wichtige Eingaben sind:
- Restschuld
- Geplante Laufzeit
- Gewünschte Tilgungsrate
Beispielrechnung:

[fs-toc-h2]5. Forward-Darlehen als Strategie nutzen
Ein Forward-Darlehen ist eine besondere Form der Baufinanzierung, bei der sich Kreditnehmer die aktuellen Zinskonditionen für eine zukünftige Anschlussfinanzierung sichern können. Es kommt häufig zum Einsatz, wenn steigende Zinsen erwartet werden. Das Darlehen kann bis zu fünf Jahre im Voraus abgeschlossen werden, wobei die Auszahlung erst nach Ende der Zinsbindung des bestehenden Kredits erfolgt. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn eine Anschlussfinanzierung ansteht und die aktuellen Zinsen historisch niedrig sind.
Es gibt verschiedene staatliche Förderprogramme, die bei einer Anschlussfinanzierung in Anspruch genommen werden können. Diese beinhalten unter anderem zinsgünstige Darlehen von der KfW-Bank oder regionale Förderprogramme, die je nach Bundesland unterschiedliche Konditionen bieten. Besonders energieeffiziente Sanierungen oder Modernisierungen können zusätzlich gefördert werden, wodurch Kreditnehmer langfristig finanzielle Vorteile erzielen können.
[fs-toc-h2]6. Risiken und häufige Fehler bei der Anschlussfinanzierung vermeiden
Viele Kreditnehmer unterschätzen die Risiken, die mit einer Anschlussfinanzierung verbunden sind. Dazu gehören unter anderem:
- Unzureichender Vergleich der Angebote, wodurch günstigere Zinsen verpasst werden.
- Fehlende Planung, die zu unnötigem Zeitdruck und schlechten Entscheidungen führt.
- Unterschätzung der eigenen Bonität, was zu ungünstigen Konditionen oder Ablehnungen führen kann.
Durch eine sorgfältige Planung und den frühzeitigen Vergleich verschiedener Optionen können diese Fehler vermieden und langfristig bessere Finanzierungsentscheidungen getroffen werden.
Ausgangslage:
Frau Schmidt hat vor 10 Jahren eine Baufinanzierung über 200.000 € mit einem festen Zinssatz von 4 % abgeschlossen. Die Zinsbindung läuft in 12 Monaten aus, und es verbleibt eine Restschuld von 80.000 €.
Optionen für die Anschlussfinanzierung:
- Prolongation bei der aktuellen Bank:
- Angebot: 3,8 % Zinsen für 10 Jahre
- Monatliche Rate: 850 €
- Umschuldung zu einer neuen Bank:
- Angebot: 3,2 % Zinsen für 10 Jahre
- Monatliche Rate: 780 €
- Forward-Darlehen mit frühzeitiger Sicherung:
- Angebot: 3,5 % Zinsen für 10 Jahre (bei Vertragsabschluss 12 Monate vor Ablauf der Zinsbindung)
- Monatliche Rate: 810 €
Ergebnis: Nach gründlicher Analyse entscheidet sich Frau Schmidt für die Umschuldung, da sie durch den niedrigeren Zinssatz insgesamt 8.400 € an Zinskosten über die Laufzeit spart.
[fs-toc-h2]7. Fazit: Wann lohnt sich eine Anschlussfinanzierung?
Eine Anschlussfinanzierung lohnt sich insbesondere dann, wenn der aktuelle Zinssatz niedriger ist als das bisherige Zinsniveau und durch einen Bankenwechsel bessere Konditionen erzielt werden können. Zudem kann sie sinnvoll sein, wenn Sondertilgungsmöglichkeiten bestehen, um schneller schuldenfrei zu werden, oder wenn die monatliche Belastung optimiert werden soll.
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